Prof. Dr. Isa Jahnke ist Gründungsvizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales und Professorin für Information Science and Learning Technologies an der Technischen Universität Nürnberg. Sie diskutiert bei der 15. Nürnberger Bildungskonferenz mit Dr. Deborah Schnabel, Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank und Martin Fehrensen, Gründer des Social Media Watchblogs, über politische Bildung in der digitalisierten Gesellschaft.
Auf dem Podium der Bildungskonferenz vertritt Jahnke die am 1. Januar 2021 gegründete University of Technology in Nuremberg (UTN). Mit der UTN hat es die erste Neugründung einer staatlichen Universität in Bayern seit 1978 gegeben. In vielerlei Hinsicht unterscheidet sich die Universität und das entwickelte Studienkonzept von anderen Hochschuleinrichtungen. Einen besonderen Modellcharakter erhält die neue Bildungsinstitution unter anderem durch ihre intensive interdisziplinäre Ausrichtung. Nach internationalem Vorbild wurden an der UTN anstelle von Fakultäten zunächst zwei Seed-Departments eingerichtet. Sie bilden unterschiedliche Forschungsfelder ab und stehen in enger Verbindung, um technologische, naturwissenschaftliche, geistes- und sozialwissenschaftliche Themen fächerübergreifend zu untersuchen. Die digitale Transformation wird in Lehre und Forschung im Hinblick auf gesellschaftliche Zukunftsfragen ganzheitlich betrachtet.
Jahnke nimmt als Gründungsvizepräsidentin und Professorin für Learning Technologies entscheidende Rollen bei der Entwicklung der UTN ein. Als interdisziplinäre Forscherin im Bereich Educational Technology liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit auf der Entwicklung und Erforschung von digitalen Lernumgebungen und der Integration von Technologie in den Bildungsprozess. Sie war u.a. in den USA als Professorin und Direktorin des Information Experience Labs an der University of Missouri (2015-2021) und in Schweden als Leiterin der Forschungsgruppe Interactive Media and Learning an der Umeå Universität (2011-2015) an vielen Forschungsarbeiten beteiligt. Zuvor war sie von 2008 bis 2011 Juniorprofessorin an der TU Dortmund.
Die Wissenschaftlerin hat das Konzept der „Digital Didactical Designs“ (DDD) entwickelt, das technologische, pädagogische und soziale Dimensionen integriert, um zu effektiven digitalen Lehr-Lernsettings und innovativen Lernumgebungen zu gelangen. An der UTN gestaltet sie einen kollaborativen und digital-aktivierenden Lernort, in dem Studierende individuell angepasste und damit effektive Lernerfahrungen sammeln können. Selbstgesteuertes Lernen wird angeregt, durch die Lehrenden begleitet, und durch entsprechende digitale Tools und Konzepte unterstützt. So wird auch der generativen künstlichen Intelligenz nicht nur in den Studieninhalten der UTN, sondern auch im Lernprozess eine wesentliche Rolle zugeschrieben.
Beim Werkstattgespräch der Bildungskonferenz liefert Prof. Dr. Isa Jahnke Ansätze, wie Digitalisierung und KI an der UTN in den Dienst der Bildung gestellt werden können. Digitalisierung zu verstehen und zu nutzen, um gesellschaftliche Themen innovativ zu bearbeiten, sind dabei wesentliche Ziele.
Titelbild: © Eye-D Fotodesign.
0 Kommentare