Aufgrund der pandemischen Lage und den damit verbundenen Auflagen wurden die Kinderversammlungen, ein wichtiges Instrument der Beteiligung sowie ein wesentlicher Baustein einer kinderfreundlichen Stadtentwicklung, im zweiten Halbjahr 2020 als Präsenzveranstaltung erstmals ausgesetzt und ein alternatives Format eingeführt.
- „Die Schultaschen sind zu schwer. Könnte man diese nicht durch iPads ersetzen? Da könnten alle Bücher und Blätter gespeichert werden. Damit man nicht vorarbeitet, könnte man alles mit einem Code sichern.“ (Ein Kind über die Kinderpost)
- „Wir wünschen uns, dass der Trinkbrunnen im Pausenhof der Helene-von-Forster-Schule wieder läuft.“ (Ein Schüler per Brief)
- „Wir wünschen uns ein JUZ (Kinder- und Jugendhaus) mit Kicker und Billardtisch in Thon oder Wetzendorf.“ (Drei Kinder über die Kinderpost)[1]
Dies sind drei von vielen Wünschen und Anregungen, die Kinder im Alter zwischen sechs und 14 Jahren 2020 und 2021 an die Adresse der Stadt Nürnberg richteten.
Stadtweite Aktionen „Post für dich“ und „Meine Stadt, Deine Stadt, Unsere Stadt!“ zum Mitmachen
Unter dem Titel „Post für dich“ wurde ein kindgerechter Brief sowie ein ergänzender Flyer als Informations- und Mitmachinstrument gestaltet und im Jahr 2020 6.400 Schüler/-innen der 1. bis 4. Jahrgangsstufe übermittelt. Auf diesem Wege erreichten 2020 insgesamt 231 Briefe und 67 Anträge die Kinderkommission und konnten wie bisher zur Bearbeitung an die zuständigen Dienststellen weitergeleitet werden.
2021 erfolgte dann im Rahmen der Mitmachaktion „Meine Stadt, Deine Stadt, Unsere Stadt!“ eine direkte Ansprache der Kinder: Was gefällt Euch in Nürnberg besonders gut, was kann die Stadt für Kinder tun und was habt Ihr im Jahr 2020 am meisten vermisst?
Abb. 1: Fragebogenaktion 2021 „Meine Stadt, Deine Stadt, Unsere Stadt“
Quelle: Stadt Nürnberg, Amt für Kinder, Jugendliche und Familien – Jugendamt.
Die rund 400 eingesendeten Briefe und 150 Bilder wurden zu einer Wanderausstellung für Schulen und Einrichtungen aufbereitet, damit die Sichtweisen der Kinder eine breite Öffentlichkeit erreichen. Die Grafik zeigt zum Beispiel, dass die Kinder vor allem die sozialen Beziehungen zu anderen sowie die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung vermisst haben. Gleichzeitig wird von einem hohen Anteil der Nennungen (100) auch die Einschränkungen im Bereich der „Bildungsorte“ (Schule, Hort u.a.) beklagt.
Die Geschäftsführerin der Kinderkommission Cornelia Scharf stellte im diesjährigen Barcamp für Bildung am 5.10.22 die Erfahrungen mit den Instrumenten vor und stellte zur Diskussion, wie Partizipation von Kindern in der Zukunft aussehen könnte.
Quelle: Stadt Nürnberg, Amt für Kinder, Jugendliche und Familien – Jugendamt.
[1] Stadt Nürnberg, Beilage zum Bericht der Kinderkommission im gemeinsamen Schul- und Jugendhilfeausschuss am 30.06.2022, Smiley-Listen.
0 Kommentare