Sprachbildung gilt als wichtige Grundlage für die Teilhabe am Arbeitsmarkt und dem gesellschaftlichen Leben allgemein. Je nach Zielgruppe lässt sich der Spracherwerb für zugewanderte Menschen anders organisieren und steuern. Wie Spracherwerb passgenau in Integrationskursen, in der Berufsschule und der Berufspraxis funktionieren kann, und welche Erfahrungen es dabei gibt, ist Gegenstand der Workshops auf der 14. Nürnberger Bildungskonferenz. Wir freuen uns auf den Austausch mit den beteiligten Akteur/-innen aus Bildungspraxis, Wissenschaft und Verwaltung.
Workshop „Spracherwerb von Anfang an ermöglichen“
Ist Sprache der Schlüssel zur Integration? Wer darf eigentlich welchen Sprachkurs besuchen, wenn er oder sie als Geflüchtete/-r oder zum Arbeiten nach Deutschland kommt? Je nach Aufenthaltsstatus sind die Möglichkeiten unterschiedlich. Im Workshop „Spracherwerb von Anfang an ermöglichen“ wird Tamara Morro, Zentrale Anlaufstelle Migration (ZAM) – Beratung, Licht ins Dunkel bringen und dabei die Strukturen und Aufgaben des kommunalen Programms Deutschspracherwerb vorstellen. Über die städtisch finanzierten Sprachkurse und pädagogische Herausforderungen berichten Kirsten Brandt, Noris-Arbeit gGmbh, und Dr. Ursula Häußler, Bildungszentrum im Bildungscampus.
Workshop „Berufssprachkurse für Zugewanderte systematisch verankern“
Die Berufssprachkurse des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bereiten Migrantinnen und Migranten aufbauend auf den Integrationskursen auf die Arbeitswelt in Deutschland vor. Im Workshop „Berufssprachkurse für Zugewanderte systematisch verankern“ wird Franziska Scheler, BAMF, eine Übersicht über das Kurs-Portfolio geben. Im Anschluss geht Ariane Baderschneider, Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb), auf verschiedene Formate ein, bevor Michael Hertlein, MASK Zentrum Sprachschule, einen Einblick in die Praxis gibt. Hierbei stehen Deutschkurse im Bereich der Heil- und Pflegeberufe im Fokus. Diskutiert werden soll insbesondere die Frage, warum diese Kursart für Fachkräfte attraktiv ist und wie sie bei Beschäftigten erfolgreich in deren Arbeitsalltag integriert werden kann.
Workshop „Mit dem Berufssprach-Test Deutsch die individuelle Sprachförderung in der Berufsschule unterstützen“
Für eine individuelle Förderung von Schülerinnen und Schülern erhält die pädagogische Diagnostik an Schulen eine immer größere Bedeutung. Das Projekt „Nürnberger Berufliche Schulen Deutsch-Test“ (kurz: NBD-T) soll Schulen den Weg in die digitale Transformation der pädagogischen Diagnostik im Bereich „Sprache“ ebnen. Zu Beginn einer Ausbildung werden die Sprachkompetenzen der Schüler/-innen mit einem digitalen Tool erhoben, um den Förderbedarf in Regelklassen zu identifizieren. Der Test ist berufsübergreifend konzipiert und orientiert sich an typischen Handlungssituationen. Der Workshop bietet Einblicke rund um die Entwicklung des NBD-T und einen Austausch mit den Projektverantwortlichen Prof. Dr. Nicole Kimmelmann, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, und Andreas Schwibach, Amt für Berufliche Schulen in Nürnberg. Zum praktischen Einsatz berichtet Barbara Gittel, Schulleiterin der Beruflichen Schule 14, für Ausbildungsberufe in den Bereichen Logistik, Tourismus und Recht.
Weitere Informationen zu den Workshops der Bildungskonferenz am 16. November 2023 finden Sie hier.
Titelbild: © Stadt Nürnberg, Petra Kellner
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